Kontext
Die unmittelbaren Ursprünge des Konflikts gehen auf das Jahr 2016 zurück, nachdem sich korporatistische Forderungen von Anwalts- und Lehrergewerkschaften zu einer regionalen Krise ausgeweitet hatten. Seitdem haben die Zusammenstöße zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Separatistengruppen zu einer schweren humanitären Krise geführt. Unschuldige und mittellose Zivilisten sind die Hauptopfer dieser Tragödie.
Nach den vom Armed Conflict Location & Event Data Project (ACLED) vorgelegten Zahlen für 2021 hat die Krise bereits mindestens 3.000 Menschenleben gefordert, darunter mehr als 870 Zivilisten. Die anhaltende Gewalt und die Kämpfe haben zur Zerstörung zahlreicher Dörfer geführt und Zehntausende Menschen gezwungen, in sicherere Regionen zu fliehen oder sogar das Land zu verlassen.
Im Jahr 2022 hat sich die Lage laut dem Bericht von Human Rights Watch weiter verschlechtert. 598.000 Menschen wurden innerhalb des Landes in die Flucht getrieben und mindestens 2 Millionen Menschen benötigten humanitäre Hilfe in den Regionen Nordwest und Südwest. Die Angriffe der Separatisten richteten sich auch gegen den Bildungssektor und führten zur Zerstörung von Schulen, zur Störung des Bildungssystems und dazu, dass Hunderttausende von Kindern ihr Grundrecht auf Bildung nicht wahrnehmen konnten.
Ziele des Projekts
Würdige Unterkünfte für alle : Das Projekt zielt darauf ab, Kriegsvertriebenen, insbesondere Frauen und Kindern, die durch den Konflikt vertrieben wurden und in mehreren Städten und Dörfern Kameruns umherirren, ein Dach über dem Kopf zu bieten.
Gesundheitliche Unterstützung: In Zusammenarbeit mit Gesundheitspartnern setzt sich das Projekt dafür ein, die gesundheitliche Situation der Begünstigten zu verbessern, indem es den Zugang zu medizinischer Grundversorgung sicherstellt.
Tägliche Ernährung: Um den Ernährungsbedürfnissen der Vertriebenen gerecht zu werden, zielt das Projekt darauf ab, Mechanismen zu schaffen, die eine angemessene Ernährung sicherstellen.
Bildungsunterstützung: Um eine kontinuierliche Bildung der vertriebenen Kinder zu gewährleisten, setzt sich das Projekt "HomeAgain" für die Schaffung von Bildungsmöglichkeiten und die Erleichterung des Zugangs zu Bildungsangeboten ein.
Strategie für die Umsetzung
Zusätzlich zu den Ressourcen aus dem FamilyCare-Netzwerk stützt sich das Projekt auf einen kooperativen und partnerschaftlichen Ansatz mit lokalen Organisationen, Gesundheitseinrichtungen und NGOs, die in der Region arbeiten. Die Zusammenarbeit mit lokalen und nationalen Behörden wird ebenfalls entscheidend sein, um den Erfolg des Projekts zu gewährleisten.
Zählung und Identifizierung: Seit dem Start besteht der erste Schritt in der Zählung und Identifizierung von Kriegsvertriebenen in den Zielgebieten, d. h. in den Städten und Dörfern der Grenzregionen wie Dschang, Bafoussam, dem Departement Mungo und den großen Ballungsgebieten wie Douala und Yaoundé, in die vor allem die jüngeren Menschen in der Hoffnung auf Arbeit migrieren. Die Herausforderung besteht hier darin, in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Gemeinden eine zuverlässige nationale Datenbank zu erstellen. Dies ermöglicht es allen humanitären Akteuren, ihre Maßnahmen gezielter auszurichten. Die Vertriebenen profitieren außerdem von ständigen Informationen über die verschiedenen Hilfsmaßnahmen aller Art, die ihnen zur Verfügung stehen.
Unterbringung: In Partnerschaft mit freiwilligen Familien und den Diensten unserer Tauschbörse erleichtert das Projekt die Unterbringung der Vertriebenen und sorgt für ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen.
Medizinische Pflege: Mobile Pflegestationen werden eingerichtet, um den Begünstigten in Zusammenarbeit mit lokalen Gesundheitsfachkräften grundlegende medizinische Dienste anzubieten. Wir sind vor allem bei der Mobilisierung von Material und Medikamenten tätig und helfen bei der Festlegung von Prioritäten.
Ernährung: Es werden Mechanismen geschaffen, um die regelmäßige Verteilung von Grundnahrungsmitteln an Familien zu gewährleisten. Durch das Sammeln von Mahlzeiten und verzehrbaren Resten von Cateringdiensten und Gewerbeflächen können wir bislang ein Minimum bereitstellen.
Bildungsmöglichkeiten: Es werden Bildungsprogramme entwickelt, die auf die Situation der Vertriebenen zugeschnitten sind, mit besonderem Schwerpunkt auf der Bildung von Kindern. Mithilfe unserer professionellen und nicht-professionellen Bildungsressourcen organisieren wir Kurse, Auffrischungskurse und Mentoring, um die schulische und nachschulische Kluft zwischen diesen jungen Menschen zu überbrücken. Dank der Unterstützung einiger Privatschulen konnten wir Kinder, die aus verschiedenen Gründen keinen Platz in öffentlichen Schulen gefunden hatten, wieder in die Schule schicken.
Nachverfolgung und Bewertung
Das Projekt verfügt über Monitoring- und Evaluierungsmechanismen, um die Auswirkungen seiner Maßnahmen zu messen. Es werden regelmäßige Berichte veröffentlicht und Schlüsselindikatoren wie die Anzahl der untergebrachten Begünstigten, die medizinische Versorgung und der Bildungsfortschritt werden genau überwacht. Dieser Ansatz wird es ermöglichen, die Umsetzungsstrategien an die tatsächlichen Bedürfnisse der Vertriebenen anzupassen und eine effiziente Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten.
Erwartete Ergebnisse
Würdige Unterbringung: Eine wachsende Zahl von Binnenvertriebenen wird Zugang zu sicheren und angemessenen Unterkünften erhalten, was ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft erleichtert.
Gesundheitliche Verbesserung: Der Zugang zu medizinischer Grundversorgung wird verbessert, was zu einer Verbesserung der allgemeinen Gesundheit der Begünstigten beiträgt.
Ernährungssicherheit: Die Vertriebenen werden regelmäßigen Zugang zu angemessener Nahrung haben, die ihren Ernährungsbedürfnissen entspricht.
Bildungsmöglichkeiten: Vertriebene Kinder erhalten Bildungsmöglichkeiten, die es ihnen ermöglichen, ihre Ausbildung trotz der Herausforderungen fortzusetzen.
Machen Sie mit!
Angesichts dieser humanitären Krise ist Ihre Unterstützung von entscheidender Bedeutung. Indem Sie sich an dem Projekt "HomeAgain" beteiligen, tragen Sie direkt dazu bei, eine bedeutende Veränderung im Leben der durch den Konflikt vertriebenen Menschen herbeizuführen. So können Sie handeln:
Spenden Sie: Jeder Beitrag, ob groß oder klein, macht einen Unterschied. Mit Ihrer Spende können Sie die Unterbringung, medizinische Versorgung, Ernährung und Bildung der Vertriebenen finanzieren.
Die Initiative teilen: Sensibilisieren Sie Ihre Mitmenschen, indem Sie die Initiative "HomeAgain" teilen. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto mehr können wir helfen.
Ehrenamtliche Mitarbeit: Wenn Sie Fähigkeiten oder Ressourcen anzubieten haben, ziehen Sie eine ehrenamtliche Tätigkeit in Betracht. Ihr Fachwissen könnte wertvoll sein, um die Wirkung des Projekts zu verstärken.
Gastfamilien unterstützen: Ermutigen Sie freiwillige Familien, die bereit sind, Vertriebenen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Ihre Unterstützung kann dazu beitragen, das Netzwerk der Gastfamilien zu erweitern.
Projekt HomeAgain
Das Projekt "HomeAgain" zielt darauf ab, eine konkrete und humanitäre Antwort auf die anhaltende humanitäre Krise in den englischsprachigen Regionen Nordwest und Südwest in Kamerun zu geben. Seit Oktober 2017 befindet sich das Land in einem tödlichen Konflikt zwischen der Regierungsarmee und separatistischen Kräften, der zu einer verheerenden humanitären Krise geführt hat. Die besonders gefährdete Zivilbevölkerung leidet besonders stark unter den Folgen dieser Situation.